Bücherschlangen gefolgt von Möbelmonstern und Schrankriesen, wurmstichig geworden über die Jahre im Staubsturm. Das Zentrum – die Schaltzentrale – gesäumt von Akten, Elektrokram, Ordnern und Fächerablagen, die wie das Atemorgan einer riesigen Entität alles einsaugen, was man ihnen entgegenstreckt. Hier herrscht Chaos, das Ablagesystem hat sich selbst entsorgt: Nichts was hier hineingerät, wird jemals wiedergefunden. Alles verschwindet in einem Wald aus toten Bäumen und vergessenen Kabelranken.
Das Büro.
Als Lehrerin wird einem quasi schon unterstellt, dass man zuhause ein eigenes Arbeitszimmer zu haben hat. „Wo lagerst du nur all deine Schulsachen, wenn nicht zuhause?“ Ich bin ein großer Fan von
smarten Lösungen, Multifunktionalität und Übersichtlichkeit. Mein Büro ist gleichzeitig auch Esstisch, Werkbank, Sitzplatz und Stützgerät für yogaähnliche Bewegungsabläufe. Als „Büro“ genutzt,
macht es diesen Anschein:
Abgesehen davon, dass ich meine Materialien für den Unterricht genau dort aufbewahre, wo ich sie auch benötige – im Schulhaus nämlich – mag ich das Arbeiten am Laptop. Dort erstelle ich mein
Material und lege es in entsprechenden Ordnern ab. Mein Desktop ist aufgeräumt und mein absoluter Favorit in Sachen „Ablage“ ist der „temporäre Ordner“.
Die temporäre Ablage
So einen Bereich habe ich sowohl on- als auch offline „installiert“. Im Schulhaus selbst nenne ich diesen Bereich „die temporäre Ablage“. Dort kommt alles hinein, was noch keinem festen Ablageort
zugeteilt wurde. Einmal in der Woche gehe ich sämtliche temporäre Ablagen on- und offline durch und teile den Dokumenten und Materialien einen festen Platz zu.
Das leere Postfach
Mein Postfach – sowohl Briefkasten, E-Mail- als auch Dienstpostfach – wird jeden Tag geleert und auf die gleiche Weise geordnet: Bearbeiten und ablegen. Oder wahlweise: Ablegen in die temporäre
Ablage, falls noch nicht bearbeitungsfähig. Auf diese Weise ertrinke ich nie im E-Mail- oder Rechnungschaos.
Der Aktenordner
Für den wichtigen Papierkram verwende ich eine DIN A4 Heftmappe, die etwa 5cm dick ist und so genug Platz für wichtige Original-Dokumente bereithält. Darunter sind Zeugnisse, Urkunden,
Zertifikate, der aktuelle Mietvertrag, Lohnabrechnungen und einzelne Bescheinigungen wichtige Verträge wie Bank- und Versicherungsverträge. Der Rest liegt in der jeweiligen Cloud meines
Anbieters, beispielsweise Kontoauszüge, Stromabrechnung und Steuererklärung.
Habt ihr ein Büro oder Arbeitszimmer?
Nutzt ihr digitale Tools?
Aura (Freitag, 19 März 2021 23:26)
Hallo Nadine!
In der Schule gibt es bei mir keine richtigen Lagermöglichkeiten. Ich habe ein Fach und ein kleines Regal im Lehrerzimmer. Zur Zeit habe ich keine eigene Klasse sondern bin Fachlehrerin, weshalb ich auch keinen eigenen Raum habe. Ansonsten würde ich dort alles in einen Metallschrank verfrachten. Ich habe natürlich auch analoge Materialien, aber es ist nicht viel und ich miste auch regelmäßig aus. Ich bevorzuge flexibles Material, das ich jahrgangsübergreifend einsetzen kann. Darüber hinaus bevorzuge ich projektgebundene Arbeit, die mit weniger Papier auskommt.
Nadine (Freitag, 19 März 2021 21:04)
Was mich zusätzlich interessiert: Was habt ihr für Lagermöglichkeiten/Büroräume in der Schule? Wie ist es mit Arbeitsplätzen?
Alle Lehrer*innen, die ich kenne, haben zu Hause analoge Materialien, weil sie dafür gar keinen Platz in der Schule haben. Oder auch - die Zimmer sind viel zu unruhig, als das man dort entspannt arbeiten könne....
Aura (Sonntag, 14 März 2021 12:27)
Hallo Thorsten, die App finde ich wirklich gut, bei mir verwackelt da auch nichts. Das ursprüngliche ELSTER Formular ist seit letztem Jahr eingestellt. Es heißt jetzt ELSTER Online. Ist ein Assistent, wo man durch jeden Schritt geführt wird, damit man nicht selbst rumrechnen und schauen muss.
Thorsten (Sonntag, 14 März 2021 11:16)
Hallo,
die App werde ich gerne mal ausprobieren. Ich habe eine von Adobe, vielleicht habe ich keine ruhige Hand, irgend eine Ecke wird immer unscharf oder es ist schief.. hm ?!
Elster wird eingestellt so weit ich weiß , ich nutze von Buhl die Webvaiante, nachdem ich 30 Jahre ein Programm installiert habe. Wenn man angestellt ist geht es vielleicht noch mit bloßen Eintragen, ansonsten muss man außerhalb zu viel selbst addieren und überlegen.
Aura (Donnerstag, 11 März 2021 15:35)
Hallo Thorsten! Zum Scannen finde ich die App "Genius Scan" total gut. Geht viel schneller als ein herkömmlicher Scanner und du hast alles direkt als PDF. Vielleicht wäre das etwas für dich? Die Steuerunterlagen sind sicherlich ein Brocken. Hast du die Möglichkeit, das digital zu machen? Ich werde demnächst z.B. ELSTER für die Steuererklärung verwenden. Dort kann ich alles digital einspeisen und benötige es nicht in Papierform.
Thorsten (Donnerstag, 11 März 2021 13:49)
Hallo, wir haben ein Arbeitszimmer, zum Glück. Früher habe ich dort remote gearbeitet, dann gar nicht und heute jeden Tag. Das Zimmer ist ziemlich leer, aber ich bin mit dem Papierkram noch nicht zufrieden. Ein ganzer Schrank voll. Zweiseitige Seiten einscannen macht wenig Spaß , aber ich sollte mir einmal die Zeit nehmen. Allein die Steuerunterlagen der letzten 10 Jahre sind 40cm hoch. Da haben es Angestellte etwas einfacher.
Danke für den Beitrag, motiviert mich es anzugehen. Jede Papierseite , die geht ist ein Erfolg !
Aura (Donnerstag, 11 März 2021 06:47)
Hallo Gabi! Danke erstmal für dein Kompliment. Ich bin mit meiner aktuellen Lösung auch mehr als zufrieden. Ob es für Fortbildungen taugt weiß ich nicht, aber ist definitiv etwas, das mich reizt. :-)
Mit den Daten halte ich es wie mit den Dingen: Nur das Nötige und gut strukturiert. Das, was ich digital habe, sichere ich dreifach (Externfestplatte, Stick, Cloud). Da ich wirklich nicht viel digital habe an Dokumenten geht das mit der Cloud ganz gut. Die Kontoauszüge befinden sich ausschließlich in meinem Bank Account, da lade ich gar nichts runter.
Gabi (Mittwoch, 10 März 2021 22:04)
Also dein „Arbeitszimmer“ als Lehrerin ist wirklich mehr als beeindruckend. Du könntest damit glatt Fortbildungen veranstalten.
Ich digitalisiere auch alles, was irgendwie möglich ist und bin jetzt bei zwei 3 cm dicken A4-Sammlern gelandet, die auch noch genug Luft haben.
Wobei mir auch schon digitale Daten verloren gegangen sind, trotz aller Vorsicht und Umsicht - irgendwo im Datenchaos zwischen Cloud und USB-Stick, dabei auch ein Teil der Daten, die normal auf dem Digitalgerät gelagert waren. Ein ziemlicher Horrortrip. Inzwischen habe ich deshalb inzw. eine externe Wechselfestplatte als Backup-Medium. Damit läuft es sehr gut. Ich habe nur eine kleine (aber kostengünstige) Internetleitung. Damit alles in eine Cloud hochladen dauert mir echt zu lange.